Das Lenkgetriebe musste auch überholt werden. Bei der Inspektion wurde eine massive Beschädigung an dem unteren Lenklager festgestellt.
Wie auf dem Bild zu sehen ist der Lagerkäfig in Stücke gebrochen.
Ein Ersatzlager gibt's leider nicht mehr. Nach langer Suche mussten wir etwas kreativer umdenken.
Das obere intakte Lenklager wurde nachgemessen IDxADxBxHxT. Mit den Werten waren wir auf der Suche nach einem Fahrrad-Kurbellager und wir sind fündig geworden.
Das Fahrrad-Kurbellager passt in den Außenring wunderbar (rechts). Naja, das originale Lager hatte 12 Kugeln und das Kurbellager nur 9, aber das beeinflusst die Funktionalität überhaupt nicht. Dieses Lager dient dazu, das Lenkritzel gleichmäßiger und zentral besser drehen zu lassen. Nun kann das Lenkgetriebe gereinigt und gefettet werden. Das frühe Lenkgetriebe musste mit Getriebeöl gefüllt werden (nicht mit Schmierfett, wie bei den späteren Modellen).
Jetzt kann alles wieder zusammengebaut werden.
Der Lenkgetriebe- U Halter ist noch original mit MOWOG Prägung (MOrris WOlsley Group).
Die Scheinwerfertöpfe waren so gut wie nicht da. Neue Töpfe aus Stahl wurden beschafft. Dazu noch Glühbirnen, Kabelage und Isolierung.
Die Lucas Gläser sind zum Glück relativ gut im Form.
Jetzt können wir los legen. Der Innenring wurde mit Stahlwolle und Mehrzwecköl gereinigt.
Montagefertig!
Der Wischermotor wurde auf seine Funktionalität getestet und hat bestanden, leider sind nur die Wischergestänge- Antriebe fest und beschädigt. Neue originale Lucas Antriebe aus unserem alten Bestand sind zum Glück noch vorhanden. Zur Not würden die späteren Mini- Wischergestänge- Antriebe passen. Die werden aber etwas höher sitzen.
Fertig!
Der Unterboden wurde mit einer farblosen bzw. tönbaren Transtportflächenbeschichtung behandelt. Die Mischung wurde mit einem Farbroller aufgetragen.
Motorraum und Kofferraum wurden genau so behandelt.
Es ist endlich soweit ..die rollbare Karosserie geht nun in die Lackierkabine.
Nun, wo wir die Karosserie aus dem Weg haben, haben wir Platz, um an anderen Kleinigkeiten zu arbeiten. Die hintere Bremstrommeln wurden entrostet und mit einer Zink-Grundierung grundiert ( rechts: Trommel ist unbehandelt und links: nach der Behandlung von innen und außen).
Silber lackiert.
Die Räder wurden sandgestrahlt und anschließend in Old english white lackiert. Die Farbe sieht zu gut aus, um von den Radkappen bedeckt zu werden. Was meint Ihr? Mit Radkappen oder ohne?
Die Türen, Heckklappe und Motorhaube werden separat lackiert.
Basislack
Klarlack.
Lackvorgang beendet :-)
Ab diesem Zeitpunkt macht jedes Teil, das wir wieder montieren, das Auto schöner und unser Grinsen auf unseren Gesichtern wird immer größer.
Die Polsterung ist etwas herausfordernd zu schaffen in unserem Fall. Da wir das Auto konservieren und nicht restaurieren wollen, ist ein sonder Aufsicht erfragt. Die originale Polsterung (mittlerweile 65 Jahre alt) muss vorsichtig wieder eingebaut werden. Die neue Polsterung soll mit der originalen integriert werden und dazu nicht auffallen. Das ist sehr schwer zu erzielen.
Mk1 Kofferraummatte "Überwurf" 1959- 1961 erstreckte sich einteilig bis über die Heckklappe.
Original soll die Matte einfach an der Heckklappe festgeschraubt. Wir wollten eine praktischere Lösung zum schnellen Aus- und Einbau finden. Statt festgeschraubt, wird die Matte nun durch Druckknöpfe befestigt.
Nach genau 2 Jahren und 4 Monaten harter Arbeit für uns, und nach 45 Jahren Standzeit für unseren kleinen Austin Seven, darf er wieder die Straßen und die Herzen jedes Oldtimer-Fans erobern. Wir hoffen, dass dieses Projekt viele Menschen motiviert, die Ärmel hochzukrempeln und die Arbeit selbst in die Hand zu nehmen. Egal ob es ein englischer, deutscher oder amerikanischer Klassiker ist. Dieses Kulturgut-Hobby soll immer präsent sein und nicht einfach auf irgendeinem Hof oder in einer Garage oder Scheune verrotten... Prost auf unsere Leidenschaft.
Aktualisiert am 19.05.2025